Über uns
Philosophie

Es ist der Anspruch dieses Projektes den unsinnigen Abstand von Künstlern und Rezipienten zu minimieren, Kunst und Kultur direkt erlebbar zu machen und einen Schmelztiegel – einen “big melting pot” der künstlerischen und kulturellen Energie unserer Region zu entwickeln.

Das Haus bietet neben ungeheuer viel Platz die Möglichkeit des Austauschs und hat durch seine Historie schon den Nimbus einer Bildungsanstalt. Es kommt jetzt darauf an, gemeinsam dieses ehrwürdige Gebäude mit Leben und Kunst zu erfüllen. Dann kann aus dieser Konzentration verschiedenster Künstler und Künste mehr werden, als die Summe der Einzelnen, kann zu einer Potenzierung der kreativen Energie führen.
Es ist ein außergewöhnliches Projekt, über sehr günstige Nutzungsentgelte und logistische Erleichterungen viele verschiedene Kunstprojekte an einen gemeinsamen Ort zu bringen.

Synergien sind dann vorprogrammiert.

L

auscha ist eine kleine Stadt im Thüringer Wald. Typisch für das Thüringer Schiefergebirge umgeben hochflächenartige, meist mit dichtem Fichtenwald bestandene Bergrücken das tief eingeschnittene Lauschatal, an deren steil abfallende Hänge sich die engen Straßen und kleinen Gassen des Städtchens schmiegen.
Um 1597 erhielten 2 Glasmacher die Konzession zum Betreiben einer Glashütte, die dann die Gründung der Stadt Lauscha führte. Seit dem ist der Ort durch den Werkstoff Glas, seine Herstellung, Be- und Verarbeitung geprägt. Hier ist die Wiege des gläsernen Christbaumschmucks, 1835 fertigte Ludwig Müller Uri erstmals künstliche Menschenaugen aus Glas in bis dahin unbekannter Qualität, Ludwig Karl Böhm blies wohl die Hülle der ersten Glühlampe von Edison – Lauscha war immer wieder Quelle innovativer Neuerungen mit Glas.

Über 4 Jahrhunderte Glas haben ihre Spuren hinterlassen. Werkstätten und Studios für Glasaugen, Christbaumschmuck und kunsthandwerkliche und künstlerische Glasgestaltung prägen den Ort, das Museum für Glaskunst, die Farbglashütte und die Berufsfachschule Glas sind in Lauscha ansässig. Es werden vielfältige Formen und Techniken der Glasgestaltung, Kaltbearbeitung und Heißformung praktiziert. Im näheren Umfeld findet man außerdem das Europäische Museum für Glas Rödenthal, das Geißlerhaus in Neuhaus am Rennweg, das Glasapparatemuseum in Cursdorf, das Flaconmuseum in Tettau und die Berufsschule für Glasapparatebau Ilmenau.

2014 gründete sich das Kulturkollektiv Goetheschule e.V. Unter dem Sinnspruch “Kunst braucht Raum und Wertschätzung” wurde die Goetheschule in Lauscha teilweise angemietet. Der damit erschlossene Raum ist saniert, betretbar gemacht. Aus einer wurden 2 Etagen. Heute arbeiten wir an der Erschließung und Nutzung des 2. Obergeschosses. Ein Mit- und Nebeneinander Arbeiten von Malern, Grafikern, Musikern, Graffitikünstler, Glasbläsern, Fotografen, Filmschaffenden, Theaterleuten, von Jung und Alt um dieses Gebäude entwickeln bilden ein BAUHAUS-Arbeitskonzept in der tiefen Provinz im Thüringer Wald. Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Workshops, Theaterstücke, ein Poetryslam im Jahr, eigene Beiträge zu den Lauschaer Events und eine kleine Bibliothek tragen diese künstlerisch/kulturellen Ressourcen dann nach außen.

Es ist der Anspruch dieses Projektes den unsinnigen Abstand von Künstlern und Rezipienten zu minimieren und Kunst und Kultur direkt erlebbar zu machen und einen Schmelztiegel – einen „ big melting pot “ der künstlerischen und kulturellen Energie unserer Region zu entwickeln. Das Haus bietet neben ungeheuer viel Platz die Möglichkeit des Austauschs und hat durch seine Historie schon den Nimbus einer Bildungsanstalt.

Erhaltung durch Nutzung eines der herausragenden Kulturdenkmale der Stadt Lauscha, Bereitstellung einer großen Bandbreite kultureller Erlebnisse für alle und Schaffung bester Voraussetzungen für ansässige Künstler zur Entfaltung ihrer Kreativität ist mittlerweile ein als beispielhaft anerkanntes Modell für kulturelle Entwicklung im ländlichen Raum.

2016 wurde der Verein mit dem Kulturriesen, dem Förderpreis für Soziokulturelle Zentren in Thüringen ausgezeichnet. In der Begründung dazu heißt es: „Mit der zuvor leerstehenden Goetheschule hat das Kulturkollektiv einen für die Stadt zentralen und für die Bürger emotional stark besetzten Ort wieder zugänglich gemacht und einer neuen Nutzung zugeführt. Damit erhält es nicht nur die Bausubstanz dieses Kulturdenkmals, es leistet
auch einen Beitrag zur Stadt- und Regionalentwicklung. Die Jury würdigt dies als einen wichtigen Impuls für die von Abwanderung, Überalterung und Bevölkerungsrückgang betroffene Region.“